Bonn-Marathon

Ein besonderer Teamgeist – die Evangelische Beratungsstelle beim Deutsche Post Marathon Bonn

Seit 2019 waren sie immer dabei – zwei Mal davon jedoch ohne den Jubel der Zuschauenden. Die Laufstaffel der Beratungsstelle nimmt seit ihrer Gründung regelmäßig an diversen Laufveranstaltungen teil. Und natürlich darf der Deutsche Post Marathon Bonn dabei nicht fehlen!

Aufregend sei es auch beim 5. Bonn-Marathon noch: am 14. April lief die Laufstaffel der Beratungsstelle nach genau vier Stunden ins Ziel ein. Doch zurück zum Start: Der geistliche Startschuss fand kurz vor Laufbeginn in der Schlosskirche statt. Hierhin hatten der evangelische Vikar Raphael Wissing und der katholische Stadtjugendseelsorger Kaplan Dr. Christian Jasper zum Gebet und zur Entzündung der Marathon-Kerze eingeladen. Unter den geistlichen Gewändern blitzten bunte Laufschuhe hervor – auch sie liefen später mit. „Den Tag auf diese Weise zu starten, ist etwas ganz Besonderes, weil es diese Verbindung zwischen allen gibt“ so Christiane Wellnitz, eine der Berater*innen der Laufstaffel und stellvertretende Leiterin der Beratungsstelle. Auch andere Laufgruppen hatten sich gebildet, zum Beispiel die der ESG oder der Thomaskirche in Röttgen und Ückesdorf . Gemeinsam konnten sie bei der Andacht noch einmal in Ruhe innehalten, bevor es dann auf die Adenauerallee an den Start ging.

Davonlaufen bringt nichts!

Dort war die Atmosphäre wieder gespickt von Vorfreude und auch Neugier für die anderen Teilnehmenden. Vor allem durch die unterschiedlichen Laufshirts komme man schnell ins Gespräch, so Christiane Wellnitz. Auch die Laufstaffel der Beratungsstelle trug zum zweiten Mal das blaue, leuchtende Shirt mit der Aufschrift „Davonlaufen bringt nichts. Psychologische Beratung für alle“. Der Slogan vermittelt die einfache Botschaft, dass das Vermeiden oder Ignorieren von Problemen keine langfristige Lösung bietet. Diese klare Aussage kann Menschen dazu ermutigen, sich ihren psychischen Belastungen zu stellen und Hilfe anzunehmen, anstatt sich aus Scham, Angst oder Unsicherheit zurückzuziehen.

Das Konzept Laufstaffel

„Die Laufgemeinschaft beim Bonn-Marathon spiegelt so vieles aus unserer Arbeit wider: der Lauf, der von außen locker wirkt, für die Teilnehmenden selbst aber Anstrengung bedeutet, wird vor allem durch die Gemeinschaft erleichtert“ sagte Christiane Wellnitz am nächsten Tag in ihrem Beratungsraum. Insbesondere als Laufstaffel werde das jedes Mal aufs Neue erfahrbar, wenn die Mitglieder dem aktuellen Läufer bzw. der aktuellen Läuferin vor dem Lauf entsprechende Versorgung entgegenbringen, dann anfeuern und zum Schluss mit einer Flasche Wasser in Empfang nehmen würden. Wahrer Teamgeist eben!

Ein Satz aus der Andacht blieb der Laufstaffel den Tag über besonders im Gedächtnis: der Schmerz vergehe, der Stolz bleibe. Denn das sei auch in Beratungsprozessen oft der Fall, wenn eine Krise überwunden wurde und hinter dem oder der Ratsuchenden liege. Im Grunde stehe der Marathon-Tag stellvertretend für die gesamte Arbeit der Beratungsstelle: gemeinschaftlich kommt man am besten ins Ziel!